Frauenzeitschriften
Frauenzeitschriften für jung und alt
Die Vielfalt ist zahlreich, die Bandbreite an Themen scheinbar unerschöpflich und jede Zielgruppe abgedeckt: Frauenzeitschriften schmücken in unterschiedlichsten Aufmachungen die Regale. Gefühlt gibt es für jeden erdenklichen Frauentyp eine eigene Zeitschrift, denn nicht alle sind gleich, wie es ihnen ja gerne unterstellt wird. Ein Einblick in die schöne Welt der Frauenzeitschriften.
Die bekanntesten deutschen Lifestyle Zeitschriften sind wohl die Brigitte und die Freundin. Während sich erstere eher an die Zielgruppe um die 30 orientiert, sind die Leser der Freundin rund eine Dekade jünger. Die Brigitte erregte vor einigen Jahren positiv Aufsehen damit, dass sie auf professionelle Models verzichtet haben. Stattdessen schmückten „normale“ Frauen aus dem Alltag die Titelblätter. Leider ließ sich das Projekt nicht langfristig realisieren, aber der Schritt in die richtige Richtung wurde getan. Und bis heute verzichtet die Brigitte darauf, ausschließlich 90-60-90 Frauen zu zeigen, sondern versucht die Schönheit eines jeden Typus herauszustellen. Dennoch findet man auch die klassischen Themen in jeder Ausgabe. Neue Sport- und Diätprogramme zum Beispiel. Aber auch Rezepte, die mal aus der leichten Küche kommen und mal aus Omas altem Backbuch.
Inhaltlich ist die Freundin angelehnt an die Brigitte: Viel Mode und Kosmetik, viele Trends - von Rezepten über Sportprogramme bis zu Erfahrungsberichten junger Frauen. Seit 1948 wird das Magazin im Hause Hubert Burda verlegt und erscheint alle 14 Tage. Zunächst sollte sich das Heft an die Zielgruppe 25 bis 49 Jahre richten, aber 1970 entschied man sich, den Titel zu verjüngen und verstärkt Heranwachsende ab 16 Jahren anzusprechen.
An die etwas ältere Zielgruppe, also 40 Jahre und älter, richten sich die Magazine Für Sie und Bild der Frau. Dort im Fokus stehen neben Beauty und Mode auch Fitness und Wellness im Fokus, ebenso Berufs- und Familienthemen kommen nicht zu kurz. Eine feste Größe in beiden Zeitschriften sind Kochrezepte u.a. von prominenten Köchen wie z.B. Cornelia Poletto. Und wer gerne ein bisschen Klatsch und Tratsch lesen möchte, der ist mit der Frau im Spiegel gut bedient. Besonders Adelsgeschichten stehen seit mehreren Jahren vermehrt im Fokus der Redaktion.
Zumindest altersmäßig sind die Mode Edel Zeitschriften , die Stars und Sternchen porträtieren, an die selbe Zielgruppe angelehnt. Finanziell angesprochen werden aber in der VOGUE, Harper’s Bazaar und ELLE eher die Frauen, deren Möglichkeiten unbegrenzt sind. Abgelichtet werden die Trends der Superreichen und wenn Fashionweek in Paris ist, bekommt auch die Haute Couture einen festen Platz eingeräumt – also eher weniger alltagstauglich. Auf den ersten Blick spricht nicht so viel dafür, sich als Durchschnittsfrau eben jene Zeitschriften zuzulegen. Aber besonders die VOGUE, die eine Ikone unter den Mode Edel Zeitschriften ist, blättert man durch, um sich inspirieren zu lassen, um vielleicht auch davon zu träumen, einmal so teure Kleidung tragen zu dürfen. Wer sich modisch nicht nur inspirieren lassen möchte, sondern auch mal etwas von den gezeigten Kleidungsstücken nachshoppen will, der sollte zur InStyle greifen. Dort werden die Outfits von berühmten Persönlichkeiten gezeigt und gleichzeitig runtergebrochen mit günstigeren Alternativen.
Auch modisch, aber stark in eine Richtung gesetzt, sind Hochzeits Zeitschriften. Denn für den schönsten Tag im Leben kann es gar nicht genug Ideen geben und Ratgeber, was man auf keinen Fall vergessen darf und wen man einladen muss und auf wen man getrost verzichten darf. Der Bridal Guide richtet sich speziell an Frauen, die Braut & Bräutigam hingegen spricht das Brautpaar direkt an. Wer auf der Suche nach Inspirationen für eine Schritt-Anleitung zur Traumhochzeit ist, der wird mit dem Hochzeitsplaner glücklich, denn damit vergessen sie garantiert nicht Tante Inge einzuladen.
Wer sich nicht nur äußerlich sondern auch innerlich etwas Gutes zu tun möchte, der wird in der Kategorie Schön und Well Zeitschriften fündig. Zur Auswahl stehen neben Wellness Magazinen auch Fitness- und Diätzeitschriften. In letztere Kategorie reiht sich Weight Watchers ein. Das Magazin wurde nach dem gleichnamigen und überaus erfolgreichen Abnehmprogramm benannt. Im Magazin befinden sich dann überwiegend Rezepte passend zum Programm und auch Erfolgsgeschichten von Teilnehmerinnen, die entweder viel abgenommen haben oder sich durch eine andere Geschichte auszeichnen. Abgerundet wird das Themenspektrum mit Beauty und Gesundheit.
Stärker auf das eigene Wohlbefinden fokussiert ist die vital . Ein Magazin für Frauen ab Mitte 30, das sich Gesundheitsthemen widmet. Ein Beispiel ist das Thema, wie Kräuter aus der Natur den Körper wieder in Balance bringen. Aber auch Kochrezepte oder Familienthemen stecken im Heft. Genauso wie der Körper fit bleibt durch bestimmte Atem- oder Dehnübungen.
Steckt man mitten drin in der Fitnessszene und ist offen für alles, was den Körper formt, der sollte sich die Shape zulegen. Ein Magazin, das sich ausschließlich um Muskeln, Diäten und Sportprogramme dreht. Zielgruppe sind hier Frauen, die noch keine 30 Jahre alt sind. Seit 2003 wird das Magazin im handlichen Big-Pocket-Format herausgegeben. Unter den deutschen Fitnessmagazinen verkauft sich die Shape mit Abstand am besten. Konkurrenten sind u.a. Fit for Fun und active woman.
Man nehme eine Prise Hygge, eine Portion Hipster und mische es mit bunten Farben – fertig sind die angesagten Lifestyle Magazine für junge, berufstätige Frauen. Namentlich treffen in dieser Kategorie Happinez, Flow, ma vie und Psychologie heute aufeinander und wirbeln das teilweise angestaubte Zeitschriftensortiment durcheinander. Diese klugen Blätter für die starken und unabhängigen Frauen von heute sind der lebende Beweis dafür, dass Printmagazine noch funktionieren können, wenn denn der Inhalt stimmt. Und auch wenn sie inhaltlich noch so unterschiedlich sind, von außen sind sie alle nett anzusehen. Denn auch wenn man sie schon lange durchgelesen hat, machen sich die Hefte noch nett als Dekoration auf einem kleinen Beistelltisch oder ähnliches. Für diese Art an Magazinen gibt es mittlerweile sogar schon Dekotipps. Aber weg vom Aussehen hin zum Inhalt, denn da haben alle etwas zu bieten.
2010 strömte die Happinez auf den deutschen Markt und fährt inhaltlich eine Mischung aus Esoterik, Wellness und Mindstyle auf. Weg vom oberflächlichen Leben hin zum bewussteren Leben, zur inneren Ruhe und Ausgeglichenheit. Auch einen Touch Psychologie findet man in der Flow, die es seit 2013 zu kaufen gibt. Achtmal im Jahr sorgt die Zeitschrift ihre Leser mit Rezepten, Reisetipps, kleinen Lebensweisheiten und viel bunter Farbe, denn die Flow ist optisch ein richtiger Hingucker. Jede einzelne Seite wird individuell gestaltet und auch das Papier unterscheidet sich zum Teil. Ein bisschen was zum Selbermachen ist auch immer dabei. Angesprochen fühlen sollen sich vor allem Frauen, die das Leben anders sehen wollen, die es ab und an entschleunigen wollen.
Für Entschleunigung sorgt auch die Burda Style. Ein Magazin, das vollständig aus DIY Anleitungen besteht. Wie nähe ich mir Modelle, die mir wie angegossen stehen, oder was kann ich Selbstgenähtes meinen Freunden schenken. Hier ist Kreativität gefragt und Selbermachen ist mittlerweile wieder angesagt. Weg vom Konsum, hin zur Eigenanfertigung. Individualität statt Massenware, die es bei jeder Modekette zuhauf gibt.
Das Sortiment scheint schier unerschöpflich. Denn nicht nur die junge Generation will bespaßt werden, auch Frauen ab 50 Jahren möchten Unterhaltungsmagazine auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. Für die besten Jahre stehen z.B. die Brigitte WIR, die Barbara oder das Magazin Grosseltern bereit.
Und wo es eine ältere Leserschaft gibt, gibt es auch noch eine jüngere. Mädchen Zeitschriften für Kinder bis 16 Jahren gibt es zu Genüge, die trotz sinkender Printauflagen immer noch gut verkauft werden. Ein Beispiel wäre der Mädchen Klassiker Wendy. Schon seit 1986 gibt es das Magazin für Pferdebegeisterte. Etwas neutraler und schon Richtung Pubertät geht z.B. die hey! oder auch die Mädchen. Beides Magazine, die schon mit ersten kleinen Liebesgeschichten aufwarten und langsam aber sicher Richtung Pubertät gehen.